HELPSEN.
Ein klassischer Fall von „gesucht und gefunden“ ist die
Partnerschaft der Hauptund Realschule in Helpsen mit der
Landesjugendkammer der Evangelischen Kirche, die seit September
bedürftigen Kindern die Essensmarken für die Schulspeisung
sponsert. „Wir waren auf der Suche nach finanzieller
Unterstützung, und die Landesjugendkammer suchte nach
Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche direkt zu fördern“, erklärte
Schulleiter Jürgen Eggers.
Seit Einführung
der „Offenen Ganztagsschule“ bietet das Helpser Schulzentrum
täglich ein warmes Mittagessen an. Für Kinder aus
einkommensschwachen Familien beteiligt sich das Land
Niedersachsen
an den Kosten – allerdings nur, wenn der Restbetrag von anderer
Stelle gegenfinanziert wird. Diese Aufgabe übernimmt die
Landesjugendkammer nun mindestens für ein Jahr. Chris Böer,
Vorsitzender des ehrenamtlichen Jugend-Gremiums der Landeskirche,
führte aus: „Ein Arbeitskreis hatte sich mit dem Thema Kinderarmut
beschäftigt, und wir waren uns einig, dass wir in diesem Feld
helfen wollten. Wir hatten auch selbst schon an Schulspeisung
gedacht. Dann aber stellte sich für uns die Frage: Wie kommen wir
da an die |
Schulleiter Jürgen Eggers (Zweiter von links)
erklärt den Mitgliedern der Landesjugendkammer, Birte Kasper (von
links), Iris Maibaum, Chris Böer und Markus Volkmer das System der
Essensmarken.
Hahn
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Fast alle haben
das Angebot angenommen.“ In der Schlange vor der
Essensausgabe stünden alle Schüler gemeinsam, und niemand müsse
wissen, wie der andere an seine Essensmarke gekommen sei. „Es ist
wirklich wunderbar zu hören, dass unsere Hilfe angenommen wird“,
äußerte sich Iris Maibaum, Mitglied der Landesjugendkammer.
Ihre Kollegin
Birte Kasper bestätigte: „Das motiviert uns sehr.“ Das Engagement
treffe die richtige Stelle, merkte Eggers an, denn das gemeinsame
Mittagessen in der Cafeteria der Schule diene nicht nur der
Gesunderhaltung, sondern sei auch ein kultureller Prozess. „Genau
so haben wir uns das vorgestellt“, bestätigte Landesjugendkammer-
Mitglied Markus Volkmer. „Der Leib soll gespeist werden, aber es
soll auch etwas für die Seele dabei sein.“
Die finanziellen
Mittel für die Aktion zieht die Landesjugendkammer aus ihrem
eigenen begrenzten Etat. „Wir hoffen, dass wir noch andere Helfer
ins Boot holen können, um eine langfristige Förderung zu
ermöglichen“, erklärte Kasper. Zunächst ist die Aktion auf ein
Schuljahr begrenzt.
lmh
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