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Schulzentrum Helpsen plant Ganztagsbetrieb erst für 2006/07 Lehrer
wollen mehr Zeit für die Vorbereitung der Nachmittagsangebote
HELPSEN.
Ein Jahr
später als etliche andere Schulen ringsherum will das Schulzentrum
Helpsen auf Ganztagsbetrieb umstellen - nämlich erst zum Schuljahr
2006/07. Zwar haben sich der Schulelternrat und der Schülerrat einstimmig
für einen Start schon 2005 ausgesprochen. Die für die Einführung nötige
Dreiviertelmehrheit in der Gesamtkonferenz wurde aber ganz knapp nicht
erreicht. Es fehlten gerade mal vier Stimmen. Im
Schulausschuss des Kreistags musste sich der Helpser Schulleiter Peter
Bekricht von Kreisschuldezernentin Eva Burdorf fragen lassen: „Was würde
denn passieren, wenn der Landkreis im Einvernehmen mit Eltern und Schülern
an der Gesamtkonferenz vorbei den Ganztagsbetrieb für 2005 beantragen
würde, was rechtlich durchaus möglich wäre?" Darauf antwortete
Bekricht so: „Das wäre ein schwieriges Arbeiten. Der Anteil der
Bedenkenträger im Kollegium ist nicht gering. Das würde der Sache also
wohl kaum dienen." Auf
Nachfrage erläuterte Bekricht das Hauptargument der Skeptiker in seinem
Kollegium: Gerade im ländlichen Bereich benötige man einen längeren
Anlauf, Kooperationspartner wie Sportvereine oder Kulturträger für
sinnvolle Nachmittagsangebote zu finden. Gerade weil „der Start nicht
versiebt werden soll", zitierte der Schulleiter diese Kollegen, müsse
man sich für die Vorbereitung des Ganztagsbetriebs genügend Zeit geben. Anders
als die eine oder andere Schule
im Umland wähle das Helpser Schulzentrum bewusst nicht die ganz offene
Form, sondern das weitergehende Modell der „teilweise gebundenen
Ganztagsschule". Diese Variante sieht für jene Schüler, die sich
dafür entscheiden, zwei verbindliche Nachmittage in der Schule vor. Beim
offenen Modell bleibt es der Schule selbst überlassen, in welchem Umfang
nachmittags Angebote gemacht werden. Für das offene Modell schreibt der
Gesetzgeber nur eine 50-prozentige Zustimmung der Gesamtkonferenz vor,
beim für Helpsen vorgesehenen Modell muss es laut Schulgesetz aber eine
Dreiviertelmehrheit sein. „Was sich als hohe Hürde erweisen kann, wie
man bei uns sieht", zuckte Bekricht im Schulausschuss die Achseln.
ssr Schaumburger Nachrichten 23.11.04 |