Zum Bericht
„Keine Gründung vor 1. August 2009“ vom 16. Mai.
Die Darstellung der Regierungsvertreter die Gründung von neuen
Schulen betreffend stellt die Situation im Landkreis Schaumburg
nicht korrekt dar. Die Gründung von neuen Schulen, die eine
intensive Planungs- und Konzeptphase sowie ein
Ausschreibungsverfahren für Lehrer- und Leitungsstellen benötigt
sei für den Landkreis nicht zutreffend, da bereits bestehende
Schulen mit teils hochmotiviertem Lehrkörper, sowie Schulvorständen
zur IGS umgewandelt werden sollen. Dass auch in einem solchen Fall
eine Konzeptionsphase nötig ist, steht nicht in Frage. Allerdings
ist es realistisch anzunehmen, das dies innerhalb kürzester Zeit möglich
ist.
Als Leser stellt sich hier die Frage, welche Informationspolitik
hier verfolgt wird. Die Kinder in Schaumburg und vor allem die
Eltern fordern seit langem die Erweiterung beziehungsweise Veränderung
von bestehenden Schulen in integrierte Gesamtschulen. Einmal mehr möchte
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ich die Anmeldezahlen
der IGS Stadthagen bemühen, die dies eindeutig belegen.
Wenn man sich die sinkenden Schülerzahlen der Hauptschulen ansieht,
wird deutlich, dass eine umfassende und breit gefächerte Beschulung
für Hauptschüler nur noch eingeschränkt möglich ist. Wenn
Hauptschulen nur noch einzügig geführt werden, sind Wahlpflichtfächer
nur in sehr begrenztem Rahmen möglich. Die Schulpolitik und, die
aus meiner Sicht, absichtlich herbeigeführte Verzögerung der
Umwandlungen beziehungsweise Erweiterungen von Haupt- und
Realschulen in integrierte Gesamtschulen verhindert eine
abwechslungs- und ideenreiche Beschulung unserer Kinder. Die Haupt-
und Realschulen im Landkreis stehen seit Ende letzen Jahres in den
Startlöchern, diese Situation für die Schüler, dem Elternwillen
gemäß, durch die Beschulung in integrierter Form zu verbessern und
werden von der Politik ausgebremst.
Der Elternwille ist seit vielen Jahren durch die Anmeldezahlen der
IGS Stadthagen zum Ausdruck gebracht, trotzdem wurde nun eine
Umfrage durchgeführt, die in der Gestaltung so
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missverständlich war,
dass objektive Ergebnisse nicht zu erwarten sind. Die Idee der
Vertreter des Ministeriums, bestehende IGS in der Kapazität zu
verdoppeln, bewerte ich als absolut unrealistisch, denn in diesem Fall
müssten entsprechende räumliche Kapazitäten erst geschaffen und
neue Lehrer eingestellt werden. Wie sich das auf die Schülerzahlen in
den Haupt- und Realschulen im Landkreis auswirkt, mag man sich gar
nicht ausdenken.
Die Eltern aus dem Landkreis Schaumburg wollen ortsnahe integrierte
Gesamtschulen, um die Kinder optimal in ihrer individuellen
Entwicklung und Leistungsfähigkeit ihren Bedürfnissen entsprechend
zu beschulen. Die Politik sollte diesem Umstand endlich Rechnung
tragen und reagieren, sonst merken die Eltern und Wähler irgendwann
dass der so genannte „Elternwille“ nur zu Werbezwecken in den
Wahlkampagnen propagiert wird.
Helpsen Monika Schneider
Mutter eines 3. Klässlers,
Schulelternratsvorsitzende
HRS Helpsen
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