Sowohl die SPD als
auch die CDU im Kreistag fordern die Einrichtung von drei neuen IGS in
Rodenberg, Obernkirchen und Helpsen. Die Union begründet ihr Ja mit
dem „Respekt vor dem Elternwillen“. Allerdings: Während die CDU
den vom Land vorgegebenen Starttermin zum 1. August 2009 akzeptiert,
pocht die SPD weiterhin energisch auf den 1. August 2008.
Kreis Schaumburg. „In Schaumburg wurden alle Voraussetzungen
geschaffen, um im August 2008 mit drei zusätzlichen IGS an den Start
gehen zu können“, sagte SPD-Fraktionschef Eckhard Ilsemann im
Anschluss an eine gemeinsame Fraktionssitzung von SPD und CDU. Wenn
dieser Starttermin in Frage stehe, liege das nicht an Schaumburg,
sondern an der Landesregierung, die sich mit der Umsetzung ihrer
Wahlversprechen „bedauerlich viel Zeit lässt“, fügte der
Schaumburger SPD-Chef Karsten Becker hinzu. Dabei hätten CDU und FDP
seinerzeit, „als sie die Orientierungsstufe innerhalb weniger Wochen
aufgelöst hätten, bereits gezeigt, dass sie solche
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Prozesse deutlich
schneller gestalten könnten“, fügte Becker süffisant hinzu.
Die SPD werde die Kreisverwaltung beauftragen, beim Kultusministerium
zu hinterfragen, ob man über den Antrag dort bis zum Juli entscheiden
werde. Spätestens bis dahin müssten die Schaumburger Eltern nämlich
Klarheit über das konkrete Angebot zum kommenden Schuljahr haben. Für
den Fall, dass die Landesregierung den Elternwillen „weiterhin zu
unterlaufen versucht, indem sie auf Zeit spielt“, werde die SPD eine
zeitgleiche Umwandlung der 5. und 6. Klassen an den Schulzentren in
Obernkirchen, Helpsen und Rodenberg „spätestens zum 1. August
2009“ beantragen, um auch den Schülern, die aufgrund der Verzögerungen
in diesem Jahr keinen IGS-Platz mehr erhalten können, eine Option für
2009 zu bieten, kündigte Ilsemann an.
Einstimmigkeit in der CDU
CDU-Fraktionschef Gunter Feuerbach betonte nach der Sitzung, seine
Fraktion befürworte einstimmig die drei neuen IGS. Zu diesem
geschlossenen Votum habe letztlich „der Respekt vor dem in der
Befragung deutlich gewordenen Elternwillen“ geführt.
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„Die Fraktion
hat keinen Zweifel daran, dass die bisherigen Anmeldezahlen an die IGS
Schaumburg und die Trendaussagen der Elternbefragung den langfristigen
Bestand der neuen Gesamtschulen untermauern.“ Damit auch eine einmütige
Entscheidung des Kreistages erkennbar werde, könne durchaus erneut
von einem „Schaumburger Modell“ gesprochen werden.
Allerdings werden die neuen Gesamtschulen laut Feuerbach erst nach
sorgfältiger Prüfung der Anträge durch die Schulverwaltung
genehmigt werden können „und damit keinesfalls vor dem Schuljahr im
Sommer 2009 an den Start gehen“ . In „bewährter Weise sollten die
neuen Schulen mit den Klassen fünf aufsteigend beginnen“, erläuterte
CDU-Schulexpertin Dagmar König. Dazu müssten nach weiterer sorgfältiger
Diskussion die Schuleinzugsbereiche für die Gesamtschulen und die
weiterhin bestehenden Haupt- und Realschulen in Stadthagen, Lindhorst,
Bückeburg und Rinteln festgelegt werden.
Stefan Rothe
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